Rohbau meiner Anlage

Die Entstehung des Rohbaus von der Gleisplanung bis zur Fertigstellung der Trassen

Bekanntermaßen wird eine Eisenbahnanlage ja nie fertig, aber das hindert einen Modellbahner natürlich nicht daran, wenigstens anzufangen.

Nach unserem letzten Umzug hatte ich eine Fläche von 3,80x1,20m² zur Verfügung, die ich natürlich so gut wie möglich für die Modellbahn nutzen wollte. Da möglichst viele Züge hier dauerhaft untergebracht sein und die Anlagensteuerung komplett vom Computer übernommen werden sollte, habe ich mich für eine riesige Kehrschleife entschieden, in der die Züge hintereinander stehen und nur für kurze Momente an die Oberfläche kommen. Dadurch kommt eine abwechslungsreiche Zugfolge zustande, ich habe Weichen gespart und der Platz wird effizient genutzt.

Auf der obersten Ebene befindet sich der Bahnhof, der natürlich für die Spielbahn eines Märklinisten absolut typisch die Anlage dominiert. An der unteren Bildseite ist die Paradestrecke zu erkennen, die rechts im Tunnel münden wird.

Darunter befindet sich dann die „Kreuzung“, wo die Züge von der Paradestrecke bzw. vom Bahnhof aus in den Untergrund geschickt werden und wo sie aus dem Untergrund wieder in den Bahnhof und die Paradestrecke führen. Die drei Gleise im linken Bereich führen nach unten. Auf dem äußeren Gleis fahren die Züge bergab, auf dem mittleren und inneren wieder bergauf. Dieser Teil ist – ebenso wie die folgenden – komplett im Tunnelbereich.

Die folgenden Ebenen zeigen den einfachen Rundkurs, den alle Züge absolvieren müssen  – erst bergab, danach wieder bergauf. Eine komplette Runde auf der Strecke dauert bei voller Belegung der Anlage etwa 20 Minuten: Wenn ein Zug den Bahnhof verlässt, ist er nach etwa 20 Minuten wieder oben.

Die unterste Ebene schließlich bildet die Kehrschleife. Hier werden die Züge, die im äußeren Kreis ankommen, gewendet und auf die beiden inneren Kreise verteilt, die später zur Paradestrecke (innerer Kreis) oder zum Bahnhof (mittlerer Kreis) führen.

Die Weichen auf der linken Seite sind so angeordnet, dass die Züge auf das äußere und mittlere Gleis (unten im Bild) einfahren können. Von beiden Gleisen können sie dann weiterfahren in die Kehrschleife und vom mittleren Gleis kann ein Wendezug auch rückwärts wieder den Weg nach oben antreten.

Natürlich darf bei einer Anlage auch die Landschaftsplanung nicht fehlen. Hier ein grober Plan, nach dem die Anlage später besiedelt werden sollte. Einige Dinge haben sich im Laufe des Baus deutlich geändert, andere habe ich ziemlich unverändert beibehalten.

Da auf der Anlage sehr viele Gleise direkt übereinander liegen, habe ich mich entschlossen, die gesamte Modellbahn auf Gewindestangen aufzubauen. Die Grundplanung der Gewindestangen ist auf dem folgenden Bild zu sehen; hier ist auch die Einteilung in Abschnitte eingezeichnet, die sich beim Aufbau hin und wieder als nützlich erwiesen hat. Insbesondere bei Planung und Einbau der Rückmelder per Lichtschranken habe ich mich sehr auf das Alphabet verlassen.

Die Gewindestangen sind in einem Rahmen aus 45-x-45-mm²-Rahmenholz befestigt, auf dem die Anlage ruht. Der Rahmen ist auf Rollen untergebracht, so dass ich die gesamte Anlage nach vorn in den Raum rollen kann. So kann ich an den hinteren Anlagenteil kommen und dennoch den Platz bis an die Zimmerwände ausnutzen. Zugegeben: Bequem ist das nicht.

Darauf ist zunächst eine ebene Fläche aus MDF-Platten befestigt. Hier habe ich von unten später die Elektronik befestigt. Unter den Trassenbrettern war meistens kein Platz dafür, da bis zu fünf Ebenen im Mindestabstand übereinander liegen.

Darüber „schweben“ bereits die MDF-Platten für die Kehrschleife. Ich nutze beim Anlagenbau die Flexibilität des Holzes. Steigungen und Gefälle kann ich über die Gewindestangen sehr präzise einstellen. Gleichzeitig verhindert das Holz abrupte Änderungen der Steigung, was beim Betrieb zu Störungen führen könnte. Die Übergänge an den einzelnen Holzplatten habe ich stirnseitig mit Dübeln versehen, so dass hier ein glatter Übergang erzielt wird.

An diese Ebene angeschlossen dann die Rundkurse, die von der Holz-Planung her absolut identisch aufgebaut sind. Überhaupt habe ich bei diesem Teil der Planung versucht, so viele Formen wie möglich wiederzuverwenden. Das spart erstens Gehirnschmalz bei der Planung und zweitens kann man bequemer die Einzelteile vorfertigen und die Anlage dann im Baukastensystem zusammensetzen.

Zuoberst schließlich die Bahnhofsebene.

Die Form der Platte, die die Bahnhofsgleise trägt, war eine echte Herausforderung für jemanden, der möglichst wenig Holz verwenden möchte und gleichzeitig eine lückenlose Trasse wünscht.

Nach dieser Planung war die Umsetzung dann relativ einfach, wobei die Betonung hier eindeutig auf „relativ“ liegt. Der Aufbau hat etwa eine Urlaubswoche gekostet und meine Umwelt in Erstauenen versetzt: Wo vorher nichts war, war hinterher plötzlich eine Menge Holz.

Kleine Reststücke der MDF-Platten habe ich an den hinteren Ecken mit installiert. Auf der einen Seite als einfachen Tunnel, auf der anderen Seite als Anfang der Haupttunnelstrecke.

Auf diesem Rohbau habe ich anschließend die Gleise verlegt.

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