Aufbewahrung für Spielbahner

Ein Werkzeugwagen ist der perfekte Ort, wenn die Sammlung stets in Bewegung ist

Für Vitrinenbahner ist die Sache klar: Das rollende Material steht hinter Glas, die Schachteln werden irgendwo lichtgeschützt aufbewahrt und beides kommt nur zweimal zusammen – beim Kauf und wenn die Erben den Kram auf eBay wieder verkaufen.

Wer noch an Wertsteigerungen glaubt, der holt Loks und Wagen nicht einmal aus der Originalverpackung. Gebrauchtkäufer wie ich kommen so auch nach Jahren noch zu günstigen Preisen an fabrikneue Modelle aus vergangenen Jahren oder gar Jahrzehnten. „Günstig“ bedeutet übrigens, dass das mit der Wertsteigerung nicht so geklappt hat.

Als Spielbahner habe ich andere Ansprüche: Die Sammlung soll platzsparend aufbewahrt werden und gleichzeitig schnell im Zugriff sein. Wenn ich einen Zug fahren lassen will, dann will ich nicht vorher stundenlang mit Verpackungen rumhampeln.

Lange habe ich gesucht, dann hatte ich die Lösung: Ein Werkstattwagen.

Der Wagen

Auf die Gefahr, schamlos Werbung zu machen: Dieser Werkstattwagen von ADB ist tatsächlich nahezu perfekt zur Aufbewahrung.

Die Schubladen sind 8 cm hoch, so dass die Fahrzeuge genug Platz haben, aber dennoch möglichst viel hineinpasst. Die Qualität ist ordentlich (der Wagen wiegt knapp 40 kg) und die großen Rollen lassen den Wagen sanft auch über kleinere Unebenheiten gleiten (gut für den empfindlichen Inhalt).

Der Preis liegt im Vergleich zu anderen Werkstattwagen irgendwo im Mittelfeld. Ich habe keinen günstigeren gefunden, dessen Schubladen die optimale Höhe haben – und teurere lohnen sich für mich eher nicht, da der Wagen ja nicht im rauhen Werkstatteinsatz seinen Dienst verrichten wird, sondern bei konstanter Luftfeuchtigkeit und gemäßigter Temperatur neben der Anlage steht.

Einziges Manko: Theoretisch gäbe es das Modell mit 9 Schubladen, die alle die ideale Höhe hätten. Lieferbar ist seit Monaten jedoch nur die Variante mit 8 Schubladen, bei der die unterste doppelte Höhe hat. Das ist nicht optimal, aber eine Kram-Schublade kann man immer brauchen. Mit etwas handwerklichem Geschick kann man auch diese Schublade zur Aufbewahrung von Modellen herrichten.

Erweiterungsmöglichkeiten

Wenn der Wagen nicht ausreicht, gibt es auch noch einen Aufsatz mit 4 weiteren Schubladen. Dieser ist zwar nicht für das von mir verlinkte Modell „ECO“ gedacht, sondern für die etwas besser ausgestattete Variante „BASIC“; soweit ich erkennen kann, müsste sie dennoch passen.

Ich habe das allerdings nicht ausprobiert: Statt eines Aufsatzes mit vier Schubladen kaufe ich lieber noch einen zweiten Werkstattwagen mit 8.

Gerade in den Sommermonaten, wenn die Preise auf eBay niedrig sind, wächst die Sammlung in erschreckender Geschwindigkeit …

Innenausbau

Es gibt passende Unterteilungen direkt vom Hersteller – aber die passen in erster Linie für die Schubladen, nicht unbedingt für die Fahrzeuge. Außerdem sind sie wie auch der Wagen aus Metall. Ich mag Metall, aber direkten Kontakt mit den Modellen sollte es nicht haben.

Die Lösung ist daher für mich ein Boden aus Styropor (bei dem es sich um Dämmtapete handelt) und darauf ein selbstgebauter Setzkasten.

Als Material kommt 4 mm-Sperrholz zum Einsatz, das ich auch für die Trassenbretter meiner zweiten Anlage verwendet habe. Die Quer- und Längsstreben habe ich passend ausgesägt und anschließend mit der Oberfräse bearbeitet, so dass sie sich ineinanderstecken lassen.

Für die Längsstreben gibt es zwei Varianten. Bei der breiten Variante gibt es 7 Fächer mit einer Breite von jeweils 43 mm. Das ist auch für etwas breitere Modelle ausreichend, zum Beispiel alte Kesselwagen oder etwas breitere Modelle mit herausstehenden Schlussleuchten.

Die schmale Variante bietet 8 Fächer mit einer Breite von jeweils 38 mm. Das ist für die allermeisten Wagen ausreichend – breitere sind wirklich die Ausnahme.

Entsprechend habe ich die meisten Fächer in der schmalen Variante ausgestattet und nur wenige breite Fächer für besonders breite Wagen.

Die Querstreben sind natürlich stets gleich. Die Fräsungen sind symmetrisch (was die Einstellung des Werkzeugs erheblich erleichtert). Durch das Muster lassen sich die Fächer noch einmal vielfältig für unterschiedliche Wagenlängen unterteilen.

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