Sonntag, 5. Februar 2017

Objektivparade mit Bär

Geesthacht


Fotografiert mit Apple iPhone 7 Plus und 6,6 mm

Als alter Mann komme ich mit kleinen Bildschirmtastaturen nicht mehr so gut zurecht, also habe ich mir ein iPhone 7 Plus zugelegt. Weiteres Argument waren die besseren Kameras mit ihren unterschiedlichen Brennweiten. Zeit für eine weitere Objektivparade.

Dies ist zunächst das Tele-Objektiv mit 6,6 mm Brennweite. Apple bietet einen künstlichen Portrait-Modus in seiner eigenen Kamera-App, der aus den beiden Kameras ein künstliches Bokeh errechnet – aber ich finde, mein Bär ist auch ohne solche Spielereien recht brauchbar freigestellt.

Ich habe ProCam benutzt, wo man einfach zwischen den drei Kameras (Tele, Weitwinkel, Front) umschalten kann.

Das Teleobjektiv ist weniger lichtstark (f/2,8) und rauscht bei schlechten Lichtverhältnissen durchaus heftig, sofern man nicht den eingebauten Frontalblitz verwendet. Hier habe ich versucht, das iPhone ruhig zu halten und mit niedriger ISO-Zahl und längerer Belichtung zu arbeiten.

Die Raumbeleuchtung war wirklich nicht optimal für dieses spontane Portrait.


Fotografiert mit Apple iPhone 7 Plus und 4,0 mm

Das Weitwinkel-Objektiv hat 4 mm Brennweite, Bildstabilisierung und eine maximale Blende von f/1,8. Damit ist es deutlich besser für schlechte Lichtverhältnisse geeignet – aber für Portraitfotos eher weniger, denn der Fischaugen-Effekt wird bei Nahaufnahmen schon etwas deutlich.

Teddy ist übrigens genauso alt wie ich und von Steiff. Seine entspannte Kopfhaltung liegt daran, dass der etwas wackelig ist. Auch den Knopf im Ohr hat er mittlerweile verloren. Hat schon 'ne Menge mitgemacht, das Tier.

Niemand ist so treu wie ein Bär.


Fotografiert mit Apple iPhone 7 Plus und 2,9 mm

Die Front-Kamera schließlich hat 2,9 mm Brennweite, die offensichtlich für durchschnittliche Armlängen und Kopfgrößen ausgelegt ist. Teddy hat einen Selfie-Stick verwendet, damit die Kamera weiter entfernt ist und er nicht ganz so verzerrt aussieht. Man kann schon ahnen, dass bei geringerem Abstand die Proportionen etwas aus den Fugen geraten werden.

Ich glaube, es wächst gerade eine Generation von Mädchen heran, die fest davon überzeugt sind, ihre Nasen seien zu groß, weil sie sich viel zu oft mit ihren Selfie-Kameras fotografieren. In fünf bis zehn Jahren werden Schönheitschirurgen Nasenverkleinerungen wie am Fließband durchführen.

Zum Glück hat Teddy kein Problem mit seinem Körperbild – er weiß, dass seine Nase genau die richtige Größe hat.


Fotografiert mit Samsung Galaxy A5/6

Zum Abschluss ein Bild der beiden Kameras – geschossen mit meinem Firmen-Android. Das stabile Leder-Etui macht aus dem flachen iPhone einen veritablen Ziegelstein: Nur was für echte Männer.

Bemerkenswert ist vielleicht noch, dass Samsung in seiner App die Helligkeitsverteilung deutlich besser hinbekommt als Apple. Auf diesem Foto säuft nichts ab und es gibt auch keine schmerzhaft überbelichteten Stellen, ohne dass ich was nachbearbeiten musste.

Bei Apple muss man schon in RAW fotografieren und heftig an den Einstellungen drehen, um diese Probleme zu vermeiden. Da ich zur Minderheit gehöre, die kein raubkopiertes Photoshop für ihre Urlaubsbilder hat, kann ich RAW-Verarbeitung allerdings weitgehend vergessen – schade, denn das war eigentlich ein weiterer Grund für ein neues iPhone.

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