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Mit dem passenden Sender verschickt der Briefkasten E-Mails

In der Anfangsphase habe ich den Fehler gemacht, die erste Version der Dreifach-Schalterschnittstelle zu kaufen. Wie auf der zugehörigen Seite im Erfahrungsschatz bereits angedeutet, hat mich das Teil nur mäßig überzeugt und ist schließlich im Briefkasten gelandet.

Hier ein paar mehr Details dazu.

Benennung von Systemvariablen

Prinzipiell kann man Systemvariablen – so wie allen Objekten in der CCU – beliebige Namen geben, also z. B. auch Umlaute und Sonderzeichen verwenden. Ich empfehle jedoch, sich auf reguläre Buchstaben (a-z, A-Z) zu beschränken: Bei Umlauten und Sonderzeichen besteht die Gefahr, dass Systemvariablen in Scripten nicht überall gefunden werden.

Die Aufgabe

Manchmal wirft der Postbote Post in den Briefkasten, manchmal nicht. Man weiß nicht, ob, man weiß nicht, wann, aber man weiß: Wenn man ihn nicht regelmäßig leert, ist so ein Briefkasten irgendwann voll, die Post fällt hinaus, wird nassgeregnet, Schnecken siedeln sich darauf an und die Post wird sogar durch den Umschlag hindurch vollgeschleimt.

Das ist kein absurdes Horror-Szenario, sondern bittere Erfahrung.

Das Ziel ist es also, eine Benachrichtigung zu versenden, wenn Post eingelegt wird.

Hardware-Installation

Zum Einsatz kommt ein übriggebliebener HM-SWI-3-FM. Daran angeschlossen sind zwei Neigungs-Sensoren, die an beiden Klappen befestigt sind.

Der Aufbau ist offensichtlich fliegend: Heißkleber, Montageband und WAGO-Klemmen sind meine ständigen Begleiter.

Die Neigungsschalter sind im Winkel angebracht, so dass sie auch bei unvollständiger Öffnung der jeweiligen Klappe reagieren. Ich hatte ursprünglich an Reed-Kontakte gedacht, die möglicherweise zuverlässiger funktionieren. Die Vorstellung, dass neue Magnetkarten (EC-Karte, Kreditkarte usw.) vom Postboten direkt neben den zugehörigen Magneten geworfen werden, war freilich nicht so prickelnd.

Software

Die zwei Kontakte der Schalterschnittstelle, die ich benutze, habe ich passend benannt.

Dazu habe ich eine Systemvariable angelegt. Was auch immer durch den Postboten ausgelöst wird: Es passiert über diese Systemvariable. Damit verhindere ich Mehrfachauslösung, falls der Postbote erst nach dem Werbezeitungsausträger und dem Hermesboten und der Billigkonkurrenz und dem Dachdecker aus Ostdeutschland an meinen Briefkasten kommt.

Die Idee ist folgende: Wird die Klappe am Einwurfschlitz oben bewegt, wird Briefpost auf neue Post gesetzt. Darauf können andere Programme reagieren (auf Änderung). Wird die Entnahmeklappe unten bewegt, wird Briefpost wieder auf keine neue Post gesetzt.

Das WebUI-Programm schließlich ist entsprechend simpel gestrickt.

Man sieht hier schön den Nachteil der HM-SwI-3-FM: Für jeden Kanal gibt es nur die Funktion betätigt. Das heißt: Wenn der angeschlossene Schalter (in meinem Fall der Neigungssensor) geschlossen wird, gibt es einen betätigt-Impuls in der CCU. Wird er wieder geöffnet, gibt es einen weiteren Impuls. Die CCU weiß jedoch nicht, ob der angeschlossene Kontakt nun gerade offen oder geschlossen ist.

Zum Glück spielt das für das Programm keine Rolle: Wenn der eine Kontakt umschaltet (an der Entnahmeklappe), wird die Variable Briefpost zurückgesetzt auf keine neue Post. Schaltet der andere (am Briefschlitz), gibt es neue Post.

Zuverlässigkeit

Das Gebastel ist nur mäßig zuverlässig. Knackpunkt ist dabei nicht so sehr die Installation im Metallkasten, sondern die Kontakte oder die Schalterschnittstelle selbst. Manchmal wird die Variable zurückgesetzt, obwohl ich den Briefkasten noch gar nicht geleert habe. Manchmal reagiert sie nicht.

Ich bin der Frage nicht nachgegangen, ob es an den Kontakten liegt, die durch Korrosion o.ä. manchmal einfach nicht richtig schließen, oder an der Schalterschnittstelle, die einfach Murks ist. Ich weiß gerade nicht einmal, ob ich die Kontakte so angeschlossen habe, dass sie im Ruhezustand geöffnet sind. Falls nein, wäre das die erste mögliche Fehlerquelle.

Es kommt auch vor, dass Zusteller von Werbeblättern die Briefklappe gar nicht weit genug öffnen, um den Kontakt auszulösen. Zuverlässiges Personal ist ja schwer zu finden heutzutage.

Und schließlich könnte die Konstruktion nach ein paar Jahren mal wieder einige Tropfen Heißkleber vertragen …

Als nette Spielerei oder um etwa über das Mini-Framework eine E-Mail zu verschicken, wenn Post eingeworfen wurde, reicht es aber allemal. So wichtig ist dieser Teil meiner Hausautomation nicht (trotz Schnecken), dass ich da viel Aufwand investierte.

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