Freitag, 22. Dezember 2017

Autoreisezug 1

Hamburg


Fotografiert mit Apple iPhone 7 Plus und 4,0 mm

Dieses Jahr hatte ich die gute Idee, mal mit dem Autoreisezug nach Ungarn zu fahren. Also … mit dem Zug nach Wien, weil es keinen nach Budapest gibt, dann mit dem Auto weiter.

Da es ein Nachtzug war, bildete ich mir ein, mich während der Fahrt ausschlafen zu können, so dass ich am nächsten Tag ausgeruht in gut zwei Stunden ans Ziel fahren könnte.

Das Chaos begann bei der Autoverladung in Altona, wo irgendjemand die glorreiche Idee hatte, die Fahrzeuge zum Verladen durch das Einkaufszentrum zu lotsen.


Fotografiert mit Apple iPhone 7 Plus und 4,0 mm

Hier sieht man den Blick am Zug entlang Richtung Einkaufszentrum.

Altona ist ein Kofbahnhof. Wo der Wagen im Bild aufhört, hören auch die Gleise auf. Dahinter beginnt das Einkaufszentrum.

Klasse Idee.


Fotografiert mit Apple iPhone 7 Plus und 4,0 mm

Immerhin habe ich es erfolgreich geschafft, mein Fahrzeug auf den Wagen zu bugsieren. Beim Aussteigen habe ich mich auch nur einmal gestoßen – zum Glück nur am Kopf.

Der Autoreisezug ist übrigens nichts für Leute mit Minderwertigkeitskomplexen oder ohne Geld. Es wimmelte nur so von SUVs deutscher Premium-Hersteller.

Während ich auf den Beginn der Autoverladung wartete, kam ich zur Erkenntnis, dass die wohlsituierte Familie von heute ihr Umweltgewissen dadurch ausdrückt, beim Warten auf den Autoreisezug ihr Zwei-Tonnen-Gefährt im Leerlauf warmzuhalten. Im Gegensatz dazu bin ich mit meiner japanischen Kompaktklasse elektrisch durchs Einkaufszentrum gefahren.

Durchs Einkaufszentrum! Wer kommt auf so eine Idee?!

Von Altona fuhr der Zug über Dammtor bis zum Hauptbahnhof, danach ging es dann weiter nach Bayern (also alles ab Hannover). Ab dort war das Abteil dann voll besetzt – zuzüglich Kleinkind. Zwölf Stunden mit fremden Menschen eingeschlossen. Sieben Personen in einem Abteil, das Platz für bis zu neun Beine bietet.

Als das Kind anfing zu husten, wusste ich: Das würde mein Ende sein. Ich bin einfach nicht der Typ dafür, das Leben in vollen Zügen zu genießen.

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