Budapest
Fotografiert mit Apple iPhone 7 Plus und 6,6 mm
Was ich gelernt habe, weil das Bodenpersonal am Hamburger Flughafen streikte: Wenn der Flug mehr als zwei Stunden Verspätung hat, muss die Airline den Fluggästen E-Mail, Fax und zwei Telefonate zur Verfügung stellen.
Ich denke mal darüber nach, wen ich auf Kosten von Eurowings anrufen könnte, während ich ein Fax in die 90er schicke.
Hat sich dann aber erledigt, weil der Flug schon nach 90 Minuten startete. Genauer: Die weitere Verschiebung wurde dann im Flieger bekanntgegeben, wo es keine Faxgeräte gab. Ich habe gefragt.
Unbezahlbar der Moment, wenn die Stimme aus dem Cockpit sagt: „Wir befinden uns im Landeanflug auf Hamburg, aber wir fliegen nach Bremen weiter."
Nach der Landung in Bremen dann die Ansage: „Ab jetzt müssen Sie eigenverantwortlich weiterreisen.“
Bremen
Fotografiert mit Apple iPhone 7 Plus und 4,0 mm
Der Flughafen Bremen ist relativ klein. Nachdem man mit zwei großen Schritten den Sicherheitsbereich verlassen hat, steht man vor ein paar Geschäften. Ein Mitreisender fragte einen Verkäufer, wo es denn zur Straßenbahn gehe – der deutete wortlos auf die Glasfront hinter sich, durch die man die Haltestelle sehen konnte.
Mit der Straßenbahn ging es dann eigenverantwortlich zum Bremer Hauptbahnhof und von dort eigenverantwortlich nach Hamburg. Ich schätze, ich werde mal eigenverantwortlich einen Anwalt konsultieren, denn die höhere Gewalt des Bodenpersonals ist aus meiner Sicht keine Ausrede, die Fluggäste an einem anderen Flughafen ihrem Schicksal zu überlassen.
Vermutlich erwarte ich wieder mal zuviel Verbraucherschutz.
Der Dank geht an die Männer, Frauen und Diversen des Bodenpersonals, die ihren Streik so kurzfristig angekündigt haben, dass er möglichst viele Reisende zur Solidarität gezwungen hat. Es gibt doch nichts schöneres als das wohlige Gefühl, wenn jemand mir nicht nur meine Lebenszeit wegnimmt, sondern ich auch noch anschließend seine Gehaltserhöhung bezahlen darf.
Ihr macht Euch echt Freunde, Leute.
